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Chronik

Bereits in frühesten Jahren hatte das Dorf Fischbach unter Feuersbrünsten zu leiden. So wurde es während der Fehde zwischen der Stadt Nürnberg und dem Markgrafen Albrecht Achilles von Ansbach um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Brand gesteckt und fast völlig zerstört. Im zweiten Markgrafenkrieg 1552 wurde es ebenfalls wieder schwer gebrandschatzt. Hierbei wurden auch das Harsdorf’sche- und das Pellerschloß zerstört und niedergebrannt. Im 30jährigen Krieg war es ebenfalls der Brandschatzung ausgesetzt. Bereits damals wurde eine Art Brandschutzverordnung erlassen. 

Die Fischbacher konnten daher im Laufe ihrer Geschichte mehrmals die Schrecken von Feuersbrünsten und die nachfolgende Not der Geschädigten erleben. So war es wohl im Jahre 1876 eine zwingende Notwendigkeit, daß man sich dem allgemeinen Bestreben (ca. 2800 Feuerwehren waren im rechtsrheinischen Bayern gegründet) anschloß, eine organisierte und geordnete Löschhilfe zu schaffen. Die beiden Großbrände in den bekannten Orten Brückenau und Steben, zu deren Wiederaufbau sogar staatliche Spendenaufrufe ergingen, dürften die Bereitschaft, eine eigene Feuerwehr zu gründen, mit beflügelt haben. Die treibende Kraft zu dieser Gründung, war der am 28.05.1876 zum Bürgermeister der Gemeinde Fischbach gewählte Johann Buchner. Er hat mit einigen Mitbürgern am 1. September 1876 die Freiwillige Feuerwehr Fischbach gegründet.

Feuerwehr Fischbach um 1900 an der Ecke Tolstoistraße/Hauptstraße

Es ist anzunehmen, daß die Feuerwehrleute bis zur Anschaffung einer großen Handdruckpumpe im Jahre 1906 mit den einfachsten Mitteln Brände löschen mußten. Mit ledernen Eimern wurde das Wasser unmittelbar an den Brandherd getragen! Die angekaufte Handdruckpumpe war für die Wehr ein enormer technischer Fortschritt. Mit ihr wurde bis 1924 gearbeitet.1924 kaufte die Gemeinde Fischbach der Wehr eine leistungsstarke, fahrbare Magirus-Motorpumpe – die erste im Landkreis-Nürnberg. Sie war pferdebespannt. Ihre Pumpenleistung war der eines modernen LF 16 ebenbürdig. Während des Krieges hatte sie ihre Leistungsfähigkeit des öfteren beweisen müssen. Löscheinsätze im brennenden Nürnberg wurden gefahren und auch die Rettung des brennenden Kirchturmes in Leinburg, ist ihr mitzuverdanken. Die größten Einsätze im Ortsbereich wurden in den zwei „Bombennächten“ im August 1943 notwendig. Britische Bomberverbände hinterließen, außer sonstigen Zerstörungen durch Sprengbomben, insgesamt etwa 40 Brände verschiedenen Ausmaßes.

Nach dem Krieg mußte die altbewährte Motorpumpe außer Dienst gestellt werden. In einer kalten Winternacht zersprengte der Frost das Motorengehäuse der Pumpe. Bereits im Jahre 1949 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Fischbach ein Tanklöschfahrzeug – den „alten Max“, wie es liebevoll genannt wurde. Für Fischbach und auch für den Landkreis hat sich diese Investition bestimmt ausgezahlt. Überörtliche Einsätze in Rasch, Eismannsberg, Altdorf, Weißenbrunn, Brunn, Reuth, Weinhof usw. wurden mit ihm erfolgreich bekämpft. Nicht zu vergessen ist auch die Versorgung des Ortsteiles Birnthon mit Trink- und Brauchwasser während des Ausfalles des dortigen Wassernetzes im Jahre 1966. Weiterhin dürften die Bekämpfung des Brandes im Städtischen Gutshof in Moorenbrunn, in der Strafanstalt „Waldpflanzengarten“ und mehrere größere Waldbrände vielen älteren Mitbürgern noch in Erinnerung sein.

Erstes Tanklöschfahrzeug 1948
Fahrzeuge vorm heutigen Gerätehaus 1986

Leider wurden die beiden alten Pumpen von 1906 und 1924 seinerzeit aus „Platzgründen“ verschrottet. Ebenso erging es dem „alten Max“, für den im Jahre 1966 das moderne TLF 16 – ein MAN mit Ziegler-Aufbau – angeschafft wurde, das heute noch im Dienst ist.

Bei der Einweihung des jetzigen Feuerwehrgerätehauses, hatte die Wehr Fischbach, unter ihrem damaligen Kommandanten Karl Träg, eine schlagkräftige Mannschaft mit modernem Gerät. Mit dem neuen TLF 16, einer 12-Meter-Magirus-Anhängeleiter, einem 250-kg Pulverlösch- Anhänger und einem Mannschaftstransportwagen, konnte Fischbach seiner Aufgabe als Stützpunktwehr gerecht werden.

Im Jahre 1972 wurde die Gemeinde Fischbach im Rahmen der Eingemeindung der Stadt Nürnberg angegliedert. Hierbei verlor die Freiwillige Feuerwehr Fischbach ihren Status als Stützpunktwehr und die Berufsfeuerwehr Nürnberg wurde zur vorgesetzten Dienststelle. Für die Stadt Nürnberg ist die Freiwillige Feuerwehr Fischbach eine wertvolle Hilfe zur Aufrechterhaltung ihres örtlichen Feuerschutzes vor allem im östlichen Bereich des Stadtgebietes. Zahlreiche Anforderungen der Fischbacher Wehr von seiten der Berufsfeuerwehr zur Unterstützung von Löscheinsätzen in anderen Stadtteilen haben die Freiwillige Feuerwehr Fischbach auch praktisch zu einem Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehren Nürnbergs werden lassen.

Festumzug zum Schützenfest 1997
TLF (1966 - links) und HLF (2003 - rechts)

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