Wir danken unseren Berichterstattern aus der Jugendfeuerwehr: Laila, Marlon, Christina, Dean

Wie alle zwei Jahre fand auch dieses Jahr das beliebte Zeltlager der Jugendfeuerwehr statt. Zum ersten Mal gab es eine besondere Zusammenarbeit zwischen der THW-Jugend und der Jugendfeuerwehr Nürnberg. Diese ermöglichte es den Jugendlichen, die Arbeitsweisen der jeweils anderen Hilfsorganisation kennenzulernen und es zeigten sich in den vielen gemeinsamen Aktivitäten und Aufgaben, wie sich Feuerwehr und THW im Einsatz gegenseitig unterstützen und helfen können.

Doch um diesen Austausch ermöglichen zu können, mussten die Jugendlichen und ihre Betreuer am Mittwochnachmittag zuerst den Weg nach Hollfeld in einer Kolonnenfahrt auf sich nehmen. Nachdem diese gemeistert war, wurden zunächst die Zelte aufgebaut und die Jugendlichen konnten sich in ihrer neuen Behausung einrichten. Im weiteren Verlauf wurden Kennenlernspiele gespielt und zu Abend gegessen. Gegen 22 Uhr hieß es dann für alle Aufbruch zu einer spannenden Nachtwanderung. Es ging über dunkle Waldwege zu einem von den Organisatoren selbst entwickelten Sinnespfad, bei dem sich die Jugendlichen auf all ihre Sinne verlassen mussten, bis auf ihre verbundenen Augen. Dieses etwas andere Erlebnis kam bei den Jugendlichen sehr gut an. Nach der Rückkehr auf den Zeltplatz klang der Abend bei einem ruhigen Lagerfeuer aus.
Nach einem stärkenden Frühstück ging es am Donnerstag auch schon mit dem geplanten Geländespiel los. Hierfür waren die Jugendlichen am Vorabend schon in Gruppen, bestehend aus Jugendfeuerwehrlern und THW-lern, aufgeteilt worden. Auf dem ca. 5 Kilometer langen Weg mussten die Jugendlichen an verschiedenen Stationen ihr Können und ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen.
So gab es zum Beispiel einen Hindernislauf bei dem ein Jugendlicher eine Tonne übergestülpt bekam und quasi blind von den anderen Gruppenmitgliedern angeleitet werden musste, wo lang er/sie laufen musste. Eine andere Station beschäftigte sich mit der Schätzfähigkeit der Teilnehmer, indem jeder aus der Gruppe ein ca. 15 cm langes Stück Holz von einer Holzlatte mit einer Säge abtrennen musste. Zudem gab es noch viele weitere fordernde Stationen.







Am Nachmittag wurden von den einzelnen Gruppen dann Fundamente für eine Brücke bestehend aus zwei Europaletten mit jeweils vier Füßen zusammengeschraubt. Diese sollten am nächsten Tag wichtig werden. Nach einem leckeren Abendessen stand der Rest des Abends zur freien Verfügung.
Freitagvormittag hatten die Jugendlichen nun die Aufgabe, aus ihren am Vortag gebauten Fundamenten eine Brücke zu bauen. Zusätzliche Materialien konnten sie sich mit Geld kaufen, welches sie sich an verschiedenen Stationen erspielen konnten. Stationen, wie Dreibeinlauf oder Schläuche rollen und kuppeln, forderten die Trupparbeit heraus. Es gab aber auch Stationen, bei denen die gesamte Gruppe mithelfen musste, um mehr Geld zu verdienen.


Insgesamt hatten die Jugendlichen ca. 3,5 Stunden Zeit, um sich Geld für Materialien zu erspielen, diese zu kaufen und eine Brücke daraus zu bauen. Dieses Projekt „Brücken bauen“ stand ganz im Zeichnen des gesamten Zeltlagers, schließlich sollten durch die gemeinsame Veranstaltung die Organisationen Feuerwehr und THW weiter zusammengeführt werden, somit eine Brücke zwischen den beiden gebaut werden. Auch knüpften die Jugendlichen Kontakte zu anderen Wehren und lernten was Teamarbeit bedeutet, welche auch später in Einsätzen und weiteren Lebensbereichen wichtig ist.
Am Nachmittag ging es dann zu einem Ausflug zur Feuerwehr Pegnitz. Hier gab es viel zu entdecken für alle Feuerwehrbegeisterten, doch auch die THW-Jugend kam beim Fuhrpark der Feuerwehr Pegnitz auf ihre Kosten. Beispielsweise konnten verschiedene Abrollbehälter (AB) für unterschiedliche Einsatzgeschehen angeschaut werden, wie AB Löschmittel oder AB Technische Hilfeleistung, auch Löschfahrzeuge mit Wasserwerfen konnten besichtigt werden. Ein großes Highlight war für viele bestimmt auch die ausgefahrene Drehleiter.







Nach dem Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Pegnitz ging es dann zurück auf den Zeltplatz, wo die letzten Nachzügler schon warteten. Die Jugendlichen bekamen nochmals eine halbe Stunde zum Fertigstellen ihrer Brücken, da viele Gruppen nicht fertig geworden sind. Nach einem deftigen Abendessen stand der Abend wieder zur freien Verfügung und viele schlossen sich der geselligen Runde am Lagerfeuer an.
Am Samstagvormittag hieß es nach dem Frühstück: „Üben, üben, üben!“, denn am Nachmittag wurde bei den Jugendlichen die sogenannte Jugendflamme abgenommen. Hierbei mussten neben der Jugendfeuerwehr auch die THW-Jugend ihr Können unter Beweis stellen.
Es wurden neben der Ersten Hilfe mit Atemkontrolle und Stabiler Seitenlage, auch die Knotenkünste der Teilnehmer geprüft. Bei einer anderen Aufgabe ging es um Gerätekunde oder einen Notruf richtig abzusetzen. Zu guter Letzt, die wahrscheinlich schwierigste Aufgabe – vor allem für das THW: der Löschangriff. Trotz der Vielseitigkeit der Prüfung der Jugendflamme schlugen sich alle Teilnehmer gut und jeder durfte seine abgelegte Stufe der Jugendflamme am Ende des Tages entgegennehmen.








Der Abend bestand aus einem riesigen Buffet, welches die Küchenmannschaft gezaubert hatte. Mit prall gefüllten Mägen erfolgte die Siegerehrung der Gruppen mit tollen Preisen. Für die Plätze sieben bis zwei gab es Badetücher mit dem Jugendfeuerwehr Nürnberg Logo, Badegutscheine für das Nürnberger Bad und was Süßes durfte natürlich auch nicht fehlen. Doch das Highlight war der Preis für den ersten Platz. Die Jugendlichen aus dieser Gruppe dürfen sich gemeinsam ein Basketballspiel der Nürnberger Mannschaft aus dem VIP-Bereich anschauen, dazu gibt es ein Abendessen und ein „meet and greet“ mit den Spielern.
Nach der Siegerehrung stand der Abend abermals zur freien Verfügung. Trotzdem beschlossen ein Großteil aller Jugendlichen und Betreuer, den Abend gemeinsam in großer und gemütlicher Runde ausklingen zu lassen, da es schließlich der letzte Abend war.
Dementsprechend machten sich am nächsten Morgen nach dem Frühstück viele mit müden Augen daran, alles zusammenzupacken und die Zelte abzubauen. Zurück ging es am frühen Nachmittag nachdem alles verstaut war, abermals in einer Kolonne zur Feuerwache 4 der Berufsfeuerwehr. Hier war nochmals Zeit, um sich zu verabschieden und sich einen Platz im Auto zur Heimatwehr zu sichern.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Zeltlager auch dieses Jahr eine tolle Erfahrung für uns Teilnehmer war und an vielen Ecken sehr positive Rückmeldung von allen Beteiligten erklang. Es konnte viel Neues erlernt und Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden. Außerdem wurden neue Freundschaften geschlossen und hoffentlich auch ein paar gegenseitige Vorurteile von Feuerwehr und THW ausgeräumt.
Das Motto des Zeltlagers „Brücken bauen“ konnten viele in die Tat umsetzen, ob im Projekt der Gruppen oder auf sozialer Ebene und somit freuen wir uns auf das nächste Zeltlager in zwei Jahren.
