Einsatznummer: 1-2024
Datum: 1. Januar 2024
Alarmzeit: 1:30 Uhr
Art: B1
Einsatzort: N-Gleißhammer
Fahrzeuge: LF 16/12, HLF 10/6
Eingesetzte Kräfte: FF Fischbach, BF Nürnberg
Einsatzbericht:
Gegen 01:30 Uhr wurde zur Unterstützung der bereits eingesetzten Einheiten im Stadtgebiet auch die FF Fischbach alarmiert.
Im Stadtteil Gleißhammer brannten auf dem Parkplatz eines Lebensmitteldiscounters Reste von Feuerwerkskörpern und deren Verpackung, ebenso nur eine Straßenkreuzung weiter am Straßenrand und in der Nähe einer Hecke. Die im Zugverband ausgerückten Fischbacher Einheiten trennten sich daraufhin und nahmen mit je einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) parallel die Brandbekämpfung an beiden Einsatzstellen auf. Beide Kleinfeuer konnten schnell und ohne weiteren Schaden anzurichten abgelöscht werden.
Der Einsatzleiter entschied sich, die beiden HLFs für zu erwartenden Folgeeinsätze auf dem Parkplatz in Bereitstellung zu belassen und dort auf weitere Einsätze zu warten, statt die Rückfahrt nach Fischbach anzutreten. Ein Glücksfall, wie sich kurz darauf bestätigte.
Nur ein paar Straßen weiter wurde eine in Vollbrand stehende Mülltonne gemeldet, ein HLF setzte sich daraufhin in Marsch. Bereits auf der Anfahrt war heller Feuerschein sichtbar, der unmöglich nur von einer Mülltonne ausgehen konnte. An der Einsatzstelle eingetroffen, ergab eine schnelle Erkundung ein völlig anderes Lagebild: Vier fahrbare Müllcontainer standen in Vollbrand, Teile eines Carports, ein abgestellter PKW und mehrere Fahrräder brannten ebenfalls. Das Feuer drohte auf weitere Teile des Carports, ein weiteres Fahrzeug und eine Garage überzugreifen.
Umgehend wurde die Alarmstufe erhöht, das zweite Fischbacher HLF nachgezogen und mit der Brandbekämpfung begonnen. Weiterhin wurde ein Halbzug, bestehend aus einem HLF, einer Drehleiter und einem Kleinalarmfahrzeug, der Berufsfeuerwehr zur Einsatzstelle beordert. Der von zwei Fischbacher Trupps, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, schnell vorgetragene Löschangriff mit zwei Löschrohren zeigte schnell Wirkung und eine weitere Brandausbreitung konnte erfolgreich verhindert werden.
Die Kräfte der Berufsfeuerwehr standen damit bis auf das Kleinalarmfahrzeug (KlAF) nach kurzer Absprache der Einheitsführer wieder für andere Einsätze zur Verfügung, die Besatzung des KlAF öffnete mit Sperrwerkzeug das Tor der möglicherweise betroffenen Garage. Der darin abgestellte PKW war glücklicherweise unbeschädigt. Nachdem es im Dachbereich der Garage zu einer direkten Flammenbeaufschlagung kam, wurde weiterhin eine Blechverkleidung geöffnet und die darunter liegende Konstruktion kontrolliert. Hier kam u. a. eine Wärmebildkamera zum Einsatz.
Die Ermittlungen zur Brandursache werden durch das Fachkommissariat der Polizei geführt.
Aufgrund der nahezu ständig präsenten Thematik „Gewalt gegen Einsatzkräfte“ möchten wir an dieser Stelle positiv berichten, dass man uns gegenüber in der Silvesternacht sehr freundlich aufgetreten ist. Anwohner vieler unterschiedlicher Nationalitäten, die gleichzeitig auch Betroffene waren, verhielten sich ruhig und besonnen. Es wurden Neujahrswünsche ausgetauscht und unsere Arbeit mit Respekt und Dankbarkeit honoriert. Geht doch auch ohne Krawall – vielen Dank, so macht Helfen Spaß!
Ein heißer Start für die FF Fischbach mit drei Einsätzen binnen der ersten Stunden im neuen Jahr.
Pressemeldung – Einsatzbilanz der Nürnberger Feuerwehr für den Jahreswechsel 2023/2024:
Die Feuerwehr Nürnberg blickt auf einen arbeitsreichen, aber überwiegend friedlichen Jahreswechsel für Feuerwehr und Rettungsdienst zurück. Die Stadt blieb dank des schnellen Eingreifens der Einsatzkräfte im Stadtgebiet vor Großeinsätzen verschont. Leider kam es aber zu einigen schwereren Verbrennungsverletzungen.
Die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr Nürnberg disponierte in der „Silvesterschicht“ im Leitstellengebiet (Kreisfreie Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen und Landkreise Fürth, Nürnberger Land , Erlangen-Höchstadt) von 07:00 Uhr am 31.12.2023 bis 05:30 Uhr am 01.01.2024 insgesamt 769 Rettungsdienst- und 245 Feuerwehreinsätze.
Davon musste alleine im Stadtgebiet von Nürnberg die Feuerwehr 133-mal und der Rettungsdienst 402-mal ausrücken.
Die Wachen der Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehren Nürnbergs waren ab 0:00 Uhr überwiegend zur Brandbekämpfung im Dauereinsatz. Durch den achtlosen Umgang mit Feuerwerksartikeln kam es hauptsächlich zu Bränden an Hecken, Bäumen oder auf Gestrüpp-Flächen, an Fahrzeugen, in Papier- bzw. Müllcontainern und auf Balkonen oder Dachterrassen. Durch das schnelle Eingreifen der alarmierten Einsatzkräfte konnte das Übergreifen von Flammen auf angrenzende Wohngebäude, Carports und Garagen oder Dachstühle von Wohngebäuden noch rechtzeitig verhindert werden, so dass die Stadt Nürnberg vor Großeinsätzen und erheblichen Schäden durch Brände verschont blieb.
Leider erlitten 10 Menschen beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern so schwere Verbrennungsverletzungen, dass sie vom Rettungsdienst behandelt werden mussten. In einem Fall war das Verletzungsmuster so lebensbedrohlich, dass noch in der Nacht eine Verlegung mit dem Intensivtransporthubschrauber in eine Spezialklinik nach München organisiert werden musste.